Von Montenegro bis Mazedonien

Kavala, Griechenland – Kilometer: 3950 – Gemüt: heiter
Nach kürzeren Abwegen haben die EU und auch die Zivilisation uns vorübergehend wieder. Unser Weg führte uns weiter durch Kroatien und über Montenegro, Albanien und Mazedonien hierher. Wir kommen so langsam im „Urlaub“ an.

Kroatien
Nachdem uns das Land mit Gewittern und Starkregen in Rovinj ordentlich nass gemacht hat, fängt hinter Istrien der Sommer für uns an. Sofort kaufen wir ein Schnorchel-Set (Touris eben) und stürzen uns ins Meer. Fantastisch, was da so unter Einem los ist. Robert hat ja einen Tauchschein, aber Anne hat bisher nur einmal geschnorchelt.
Das gute Wetter bleibt uns durch ganz Kroatien treu, immer wieder stoppen wir mal am Strand und springen rein. Unterwegs schauen wir uns schöne Altstädte und die Ausgrabungstätte Salona an. Auf Korcula gibts sogar frische Muscheln direkt vom Fischer. Einen Campingplatz steuern wir nur in Dubrovnik an, ansonsten lässt es sich prima frei und oft direkt am Strand stehen. Insgesamt ist es aber sehr touristisch hier. Wie sehr, das merken wir erst später.

Montenegro
Über Montenegro bzw. die Menschen können wir im Nachhinein nicht viel sagen. Die Landschaft direkt an der Küste ist malerisch, wir sind der Hauptstrasse gefolgt direkt in einen Fjord mit umgebenden riesigen Bergen. Wir haben uns hier zwar einen freien Tag erlaubt, das aber in einer schönen kleinen Bucht, wo wir fast alleine waren bis auf ein paar Besucher des Strandes. Am dritten Tag waren wir schonwieder unterwegs nach Albanien, vor dessen Strassenverhältnissen uns ein paar deutsche Camper gewarnt haben, die wir am Fjord getroffen haben.

Albanien
Mal abgesehen von den Strassen – die Camper hatten nicht untertrieben – ist es bemerkenswert, wie sich sofort nach der Grenze die Dinge ändern können. Kaum in Albanien eingereist, schauen uns fremde Gesichter hinterher, als hätten wir 2 Nasen und es stehen Esel oder Kühe, geschweige denn Menschen auf der Strasse, die den Strassenverkehr einfach noch nicht gewohnt scheinen. Erst seit gut 10 Jahren gibt es hier mehr Autos, vorher hab es im ganzen Land etwa 600 Stück, da sie fast nur für Regierungs- und Parteimitglieder reserviert waren. Der Strassenverkehr gestaltet sich entsprechend. Es gibt quasi keine Regel ausser höchste Aufmerksamkeit.
Aber die Menschen hier beeindrucken uns wirklich. Schon bei unserem ersten Stop in Shkodra treffen wir bei der Burg auf Charles aus Californien und Ylli (sprich Ülli) aus Shkodra, mit denen wir die Burg und die Stadt erkunden.
Auch außerhalb der Stadt begegnen uns später die Menschen mit puper Offenheit und Freundlichkeit. Viele sprechen uns einfach an oder winken uns im Bus zu (es ist jedoch nicht ganz sicher ob sie uns nicht für den öffentlichen Bus gehalten haben) und auch wenn wir kein Wort des jeweils Anderen verstehen, macht es richtig Spass und gibt ein sehr sicheres Gefühl. Touristen gibts hier quasi keine. Campingplätze haben wir auch keine gesichtet.
Am nächsten Tag schlängeln wir uns 4 Stunden lang über eine schmale Bergstrasse Richtung Mazedonien. Uns begegnen in der Zeit vielleicht 20 Autos, ein paar Hirten und ein einsamer Wanderer.

Vor Mazedonien müssen wir nochmal kurz durch Kosovo (zur Umfahrung weiterer albanischer „Europastrassen“). Nach einem kurzen Stop in Prizren geht es aber bald weiter gen Süden.

Mazedonien
Auch Mazedonien haben wir nur 2 Tage durchquert und dabei auch mal in Ohrid gestoppt, mit herrlicher Altstadt und am grossen Ohrid-See. Es ist einer der ältesten Seen weltweit und der tiefste im Balkan. Ansonsten aber eben ein See. Seit Donnerstag sind wir in Griechenland. Dazu beim nächsten Mal mehr.

Allgemein
Wir sind guter Dinge und haben uns mit dem Camper-Dasein ganz gut arrangiert. Wir finden jeden Tag einen noch schöneren Stellplatz als den vorherigen. Abends grillen wir oft und wenn Robert mal einen (selber gepflückten) Apfel essen soll, heißt es nur angelehnt an den Original-Spruch: „One beer a day keeps the apple away!“. Also alles wie gehabt bei Robert und dem Grünzeug. Hin und wieder wissen wir schonmal nicht mehr den aktuellen Wochentag und auch die erste neue Zeitzone ist bis heute an uns vorübergegangen. Alles gute Zeichen für Urlaub, oder?
Mit Begeisterung fahren wir außerdem seit Deutschland fast komplett mit LPG-Gas, was natürlich einiges an Geld spart. Und die Umwelt schont!
Das Wetter hält bei 25-30 Grad tagsüber und lauen Nächten am Meer. Im Inland wirds nachts dagegen schonmal kühl bei 10 Grad.

 

P.S.
Sehen grade, dass ihr heute bei Sascha Abschied feiert. Vielleicht schaut ihr ja heut auch noch hier rein. Liebe Grüße und ne tolle Reise wünschen wir!! Alina natürlich ebenso. Und Berichterstattung nicht vergessen 😉